Erlebnisse eines Rovers – Zwischen Wasser, Mauern, Bäumen und Tee

Das Sommerlager stand mal wieder vor der Türe, ein Stammeslager, in Berlin!!!

Auch ich war angemeldet, um der Hauptstadt mal wieder meine Aufwartung zu machen.

Wie jeder gute Rover, begann ich 2 Tage vorher mit Packen und war 1 Stunde vor Abfahrt dann endlich fertig. Wir trafen uns um Viertel vor 12 in Rheydt am HBF, nachts, nur damit das jedem klar ist. Es gibt wirklich nichts schöneres als eine Nachtfahrt im Zug mit einer Horde kleiner Kinder. Wirklich wahr, ihr müsst es mal ausprobieren. Wir sind wohl ca. 6 Stunden mit der Bahn gefahren und im ICE bestand theoretisch auch die Möglichkeit zu schlafen. Von der schieren Größe mit der uns der Berliner Hauptbahnhof begrüßte merkten nach der langen Nacht wohl nur die Wenigsten etwas.

Bis zum Platz, der in Mitten des Grunewalds lag, brauchten wir vom Zentrum nicht sonderlich lange mit S-Bahn und Bus, einen kurzen Fußmarsch inklusive. Insgesamt waren wir ca. 7 – 8 Stunden unterwegs. Der Voraustrupp, bestehend aus Ute und Daniela K. Hatte, als wir ankamen, bereits einen provisorischen Versorgungsstand eingerichtet. Sie reichten belegte Brötchen Saft und Milch. Nach dieser kurzen Stärkung machten wir uns gleich an die Arbeit. Es galt den Hänger zu entladen und unser Heim unter Palmen zu errichten. Das diese zum Großteil Birken waren, störte wohl niemanden, so weit ich weiß waren keine Allergiker dabei.

Gegen Mittag war der Aufbau des Lagers quasi abgeschlossen. Die Unordnung in den Küchenlancos hielt sich ohnehin bis zur Abfahrt. Man begann sich ein zu leben und untereinander kennen zu lernen. Es waren sicher für die Meisten ein oder zwei neue Gesichter dabei. Der Platz, war wie schon gesagt mitten im Wald, besaß einen Spielplatz und ein kleines Fußballfeld, so wie hinten raus einen Hochseilgarten, den wir aber leider nicht genutzt haben. Darüber hinaus war eine große Menge an Bauholz verfügbar, was einige, vor allem ältere, Spielkinder sehr gefreut hat.

Über die zwei Wochen verteilt haben wir ein abwechslungsreiches Programm genossen, so dass für jeden etwas hätte dabei sein müssen. Es gab sowohl Stufeninternes, als auch viel gemischtes Programm wie es sich für ein Stammeslager gehört. Wir haben Ausflüge in die Stadt gemacht und uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt an zu schauen, dazu zählen unter anderem das Brandenburger Tor, Schloss Bellevue, die zu dem Zeitpunkt leider verhüllte Siegessäule, der Alexanderplatz und vieles mehr. Einen Nachmittag haben wir uns auch, aufgeteilt in Gruppen, einige Museen angeschaut. Besonders toll fand ich persönlich die Abteilung vom Technischen Museum, in der Wissenschaft zum Anfassen ausgestellt ist. Der Besuch im Berliner Tiergarten war wohl für viele ein besonderes Erlebnis, nur selten sieht man sie viele exotische Tiere auf einem Flecken versammelt. Auch wenn die Jüngsten ein wenig enttäuscht waren, dass es dort so wenig Frösche gab. An anderer Stelle war auch mal einen Nachmittag genug Zeit um Shoppen zu gehen. Die Rover haben auch einen Abend die Stadt unsicher gemacht und sich im Nachtleben umgesehn.

Zusammen hatten wir viel Spaß beim Planschen und Schwimmen. Wir haben je einmal ein Schwimmbad und einen See besucht. Das restliche Programm fand auf dem Platz statt. Besonders hervorheben möchte ich, dass unser Chaosspiel trotz häufig einsetzender spontaner Nässeerscheinungen stattfinden konnte. Welch ein Glück. Der Sieg war hart umkämpft und doch unverdient. Aber was bedeutet das schon, immerhin sind wir alle Gewinner. Auch das Völkerballspiel mit dem ganzen Stamm hat großen Spaß gemacht.

Beim Projekt „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“ konnten wir mal beweisen, dass unser Stamm auch in Sachen Lagerbauten einiges zu bieten hat.

Natürlich gab es auch genügend Pausen im Programm, so dass wir auch einiges an Freizeit hatten. Wenn zu diesen Zeitpunkten keine spontane Nässeentwicklung zu beobachten war, gab es vielseitige Spielemöglichkeiten. Es standen 2 Tischtennisplatten zur Verfügung, einige Schaukeln und Wippen und wer so kreativ war wie die Wölflinge konnte im Wald auch ohne Spielzeug Spaß haben. Die Abende haben wir meist ums Lagerfeuer verbracht, wenn die Feuerstelle denn nicht belegt war, was ein paar mal vor kam. Dadurch bekamen wir aber die Möglichkeit 2 Schamanentreffen/ -Runden oder wie auch immer sie ihr Zusammenkommen nennen, zu beobachten. Faszinierend.

An den Abenden, an denen wir freie Hand hatten, wurden unsere höchst eigenen Rituale zelebriert. Das der Platz quasi in einem Birkenwald war kam uns sehr gelegen, da durch die andauernde Nässe wohl kein anderes Holz gebrannt hätte, um damit ein Feuer machen zu können. Im Schein des Lagerfeuers zu singen, ist in der Gemeinschaft etwas besonderes, schade nur das diesmal keine Gitarre zur Begleitung gespielt wurde. Für die Älteren wurde zu später Stunde Tee gereicht um die alten Knochen zu beleben.

Für die Verpflegung haben die Stufen wie immer selbst gesorgt. Ausnahme bildeten nur die beiden gemeinsamen Grillabende und der leckere Snack, den André gespendet hat, recht herzlichen Dank nochmal.

Alles in Allem waren wir die zwei Wochen gut versorgt. Es gab zwar einige kleine Probleme im Haus, aber nichts von großer Tragweite. Die anderen Gruppen mit denen wir zu tun hatten, waren Größtenteils auch ganz umgänglich, gut es war vielleicht ein wenig unpassend die Kinder am Tag unserer Abreise um 6 aus dem Haus zu lassen, sodass sie neben unseren Zelten spielen können, aber hey wir haben’s überlebt.

Untereinander gab es, wie ich leider berichten muss, auch ein wenig böses Blut. Es kann immer mal vorkommen, das man aneinander gerät wenn man eine längere Zeit mit so vielen auf verhältnismäßig engem Raum auskommen muss. Dennoch fand ich, dass in diesem Lager einige übertrieben haben. Ich hoffe das die Beteiligten das Kriegsbeil begraben haben und wieder als Freunde miteinander umgehen können.

Ich fand es sehr schön das am Ende des Lagers nachdem auch der Abbau, mal abgesehn vom Wetter, ziemlich reibungslos verlief, alle bis auf unsere beiden Damen vom Fahrdienst zusammen bis es schlussendlich Zeit zum Aufbruch war. Es mag sich zwar merkwürdig anhören aber ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß wie beim Räuber und Gendarm Spielen. Wie sagen die Alten immer: da fühlt man sich mal wieder richtig jung.

Ich selbst habe die Zeit im Lager sehr genossen und nehme viele positive Eindrücke mit nach Hause. Besonders gerne werde ich mich an den Besuch im Zoo erinnern, bei dem ich nicht nur viele exotische Tiere kennen gelernt habe, sondern auch mit dem ganzen Stamm auf dem Spielplatz gespielt habe. Ich hoffe das ihr auch so viel Spaß hattet wie ich und dass auch ihr das Lager in guter Erinnerung behaltet.

Schöne Grüße,

Mario,

für die Roverrunde

Gut Pfad